DAS MARMORDORF LAAS
Laaser Marmor - für das Bauwesen, für die Architektur, für die Kunst
Der Laaser Marmor wird am Jennwandstock bei Laas im Vinschgau (Südtirol) im "Weißwasserbruch" auf 1.526 m im Untertagebau bzw. "Göflanerbruch" auf 2.170 m im Tagebau gewonnen. Im Unterschied zu vielen sonstigen Karbonatgesteinen, die für Ornamentalzwecke verwendet werden und die nach einer verbreiteten kaufmännischen Gepflogenheit fälschlicherweise "Marmor" genannt werden, ist der Laaser Marmor auch im wissenschaftlichen Sinne ein echter Marmor. Es handelt sich dabei um ein Felsgestein, das einen besonderen genetischen Vorgang, Metamorphose genannt, erfahren hat, der auf einer Rekristallisation der ursprünlichen Materie, in diesem Falle eines Kalkgesteins, bei einer Temperatur von 500°-600° C sowie unter einem beträchtlichen Druck (von 3.000 bis 10.000 bar) besteht.
Unter den genannten Bedingungen wandelt sich daher die Struktur des ursprünglichen Kalkgesteins, das schließlich jene körnige und zuckrige Konsistenz bekommt, die typisch für den Laaser Marmor ist, der als kristallines Kalkgestein bezeichnet wird. Der Marmor erscheint gleichgekörnt, kompakt, mit feinem Kristallkorn, ist frostbeständig, hat vorzügliche chemische, physikalische und mechanische Eigenschaften. Der Laaser Marmor ist dadurch gekennzeichnet, dass er sich sehr gut bearbeiten lässt und ausgezeichnet, hochglanzpoliert werden kann, wobei sein besonderer Glanz, seine chromatischen Eigenschaften und seine Transparenz zur Geltung kommen. Wegen seiner guten Druck- und Biegungsfestigkeit, wegen seiner außergewöhnlichen Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen und wegen seiner Härte ist er für alle Verwendungen in der Architektur, im Bauwesen und in der Kunst geeignet.
Der Gesellschaft LASA MARMO ist es dank ihrer modernen und technisch fortschrittlichen Anlagen gelungen, die reichen Laaser Marmorvorkommen unter günstigen Bedingungen zu verarbeiten und ein Abbau- und Transportsystem zu schaffen, mit dem die aus der exponierten geographischen Lage resultierenden Schwierigkeiten auf möglichst umweltschonende Weise gelöst werden können. Marmor steht für Beständigkeit, Schönheit, Kunst, und der Laaser Marmor, von höchstem Wert, unverwüstlich, seit Jahrhunderten bekannt, seit jeher unübertroffen, bedeutet auch Zukunft.
Laas und Marmor sind Zwillinge
Laas und Marmor sind Zwillinge: Seit vielen Generationen formen Künstlerhände den edelen Rohling, im Bauch der Jennwandstockes zu anziehender Schönheit metamorphisiert, mit klingenden Meißeln zur Skulptur. Idee wird Gestalt. Figurales oder Abstrahiertes schält Könner aus dem weißen Gold. Und dauerhaft ist es, das feinkörnige Calciumkarbonat: Schon die Römer setzten einen marmornen Meilenstein an ihre Via Claudia Augusta durch den Vinschgau. Karolingische Kirchen veredelt das gestaltete, steinere Weiß zu archaischer Schönheit. Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit, steht im Laaser Weiß vor dem österreichischen Parlament am Wiener Ring: Drang zur Tat wie Kraft zum Maß, Besonnenheit in Stein. Auch Bildhauer müssen diese Eigenschaft in sich tragen: Kunstsinn gepaart mit Geduld, Kreativität verknüpft mit der Fähigkeit, auf Wesentliches zu reduzieren. In Anlehnung an die Fachschultradition in Laas werden junge Menschen, an der -über die Landesgrenzen hinaus bekannten -Fachschule für Steinbearbeitung ausgebildet und in die Technik eingeführt: gekonnt, gediegen, gerüstet im Zeichnen, Entwerfen, Modellieren, Abgießen, Steinhauen, Schriftgravieren. Ornamente, Rosetten, Körper- und Köperteile unter anderem sind Werkstücke, welche durch eine gründliche Fachausbildung zum Steinmetz/Steinbildhauer entstehen.
Weitere nützliche und interessante Informationen über den Laaser Marmor finden Sie unter WIKIPEDIA