"Oh Reim, Reim, wem soll dia Scheib’ sein?“ Das ist die urige Vinschger Sprachmelodie, wie sie in dem archaischen Ritual des Scheibenschlagens vorkommt. An jedem ersten Fastensonntag findet das traditionelle Scheibenschlagen statt - dabei wird der Winter ausgetrieben und die Liebe und Fruchtbarkeit in einem Feuerritual poetisch beschworen.
Damit nun das Frühjahr sein blühendes Gesicht zeigen kann, müssen zuerst die Dämonen der Kälte und der Finsternis ausgetrieben werden. Holzscheiben werden in einem offenen Feuer zum Glühen gebracht. Die glühend heißen Scheiben werden sodann, begleitet von Reimgesängen und Glückwünschen, ins weite Tal hinaus geschlagen. Ist die Scheibe schön abgesprungen und "gut gegangen", dann bringt sie Glück.